Europameisterschaft 2009

Am 19.9 und 20.9. fuhren Julia, Susanne, Jan und Uwe nach Stuttgart um sich dort die Europameisterschaften live anzusehen.
Samstag vormittag ging unser Flieger. Wir waren pünktlich in Tegel und freuten uns auf das Wochenende.

In Stuttgart angekommen machten wir erstmal Quartier im Hotel. War alles soweit ganz ordentlich. Mit der U-Bahn fuhren wir dann zum Austragungsort. Alle Spiele fanden in der Porsche Arena statt. Die Schleyerhalle wurde nur während den Vorrundenspielen genutzt.

Wir hatten recht gute Plätze und konnten alles sehr gut beobachten. Die Stimmung in der Halle war fantastisch. Vor allem beim Endspiel im Doppel Herren war die Hölle los. Boll / Süß ließen ja bekanntlich nichts anbrennen und gewannen recht sicher das Match.

 

Der Innenminister war auch da


Jiaduo Wu war auch wirklich sehenswert. Das Viertelfinal war noch im Verhältnis leicht. Im Halbfinale hatte sie es aber mit der Abwehrspieler Pawlowitsch zu tun. Das war wirklich sehenswert und Jiaduo kann nicht nur kontern sondern auch geduldig Topspin spielen. 6x Topspin und Schuss, das war ihr Spiel. Klasse!

Im Endspiel hatte sie es dann mit der Jugend Europameisterin Pezotska zu tun. Jiaduo spielte wieder fantastisch und gewann recht locker. Nochmal Klasse!

Bei den Männern war das beste Spiel wohl das Halbfinale Boll/Maze. In den ersten 3 Sätzen hatte Boll das Nachsehen. Wie er sich dann aber wieder rangekämpft hat war schon beachtlich. Die Stimmung in der Halle war auf dem Höhepunkt. Leider hat es ja dann nicht ganz gereicht.

Mit dem Finale der Männer ging die Veranstaltung dann zu Ende. Wir schauten uns noch die Siegerehrung an und machten uns dann auf den Weg zum Flughafen. Ein tolles Wochenende war vorrüber.

 

Bericht in "Tischtennis" Ausgabe 09.2009

EM BREITENSPORT
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GESCHWINDIGKEITSMESSGERÄT
Schneller als sein Schatten
Der Breitensport-Parcours am Rande der EM bot viel Abwechslung. Und die Suche nach dem schnellsten Schlag von Stuttgart
Die letzten fünf Balle. Jetzt muss es klappen. Der kleine Bruder Jan hat vorgelegt, das möchte Julia nicht auf sich sitzen lassen. Ent­schlossen, mit voller Kraft, aber trotzdem noch immer mit saube­rer Vorhand-Technik, jagt die 15 Jahre alte Berlinerin den Ball über das Netz - 53 km/h. Neuer Rekord! Aber für Jans Bestmarke reicht es nicht. Der zwölf Jahre alte Bruder bleibt im familieninternen Duell mit 65 km/h vorne. Enttäuscht ist Julia nicht. Sie strahlt. „Es macht wirklich Spaß. Es ist toll, dass man sich zwischendurch auch selbst bewegen kann", sagt sie noch leicht außer Atem. Mit ihrer Familie ist sie extra aus der Hauptstadt angereist, um den deut­schen Spielern am Finalwochenende die Daumen zu drücken. Und so schauten sich Julia, Jan & Co. nicht nur die Spiele der DTTB-Star-ter an, sondern auch das breite Rahmenprogramm. Ähnlich geht es dem erst neunjährigen Jannis aus Esslingen am Neckar. Doch auch der kleine Blondschopf im Deutschland-Trikot verfehlt sein Ziel. „Ich wollte unbedingt 70 km/h schaffen", sagt er mäßig ent­täuscht. 62 km/h sind es geworden. Immerhin.
„Der Fun-Park hat einen großen Zulauf. Vor allem der Geschwindigkeitsmesser ist ein voller Erfolg", sagt Volunteer Kai, der bei den Europameisterschaften in Stuttgart mit dem Fun-Park in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle eines von vielen Breitensport-Angeboten am Rande der Wettkämpfe betreut. Ein Messgerät nimmt die Geschwindigkeit der Bälle auf, die die Teilnehmer aus einer Ballmaschine kommend auf den Tisch schmettern. „Ein Teil­nehmer hat mit der Rückhand 115 km/h geschafft. Was für eine Peitsche", sagt Kai beeindruckt und koordiniert nebenbei das rege Treiben um die Ballmaschine. Für Nachschub an Schlägern und Bällen muss gesorgt sein. Warten möchte niemand. Sein Kollege Norman erzählt, dass sich auch Dimitrij Ovtcharov am Messgerät versucht habe. „Der hat mit einem Topspin, nicht mit einem Schuss, 118 km/h hingelegt", sagt er. Und staunt nicht schlecht, wie groß der Andrang gerade bei der Radarkontrolle für Tischten­nisbälle ist: „So was gibt's sonst nicht. Das wollen alle ausprobie­ren." Sogar Nationalspieler Ovtcharov - der im Tischtennis schließ­lich schon fast alles gesehen hat.
Der Fun-Park aber bietet noch weitaus mehr als nur die Jagd nach dem schnellsten Schlag von Stuttgart. In sechs Stationen können sich Teilnehmer das Tischtennis-Sportabzeichen erspielen. Geschicklichkeit im Umgang mit Ball und Schläger sind gefragt:
Volle Pulle: Julia schmettert beim Messgerät, so fest sie kann
Kleine Tische, großer Spaß: Reges Treiben an den Mini-Tischen
den Ball auf dem Schläger titschen, ihn mit Schnitt zurücklaufen lassen oder in eine kleine Kiste bugsieren. Alles ist dabei. Je nach Ergebnis werden am Ende des Parcours ein, zwei oder drei Sterne verteilt - dazu eine Urkunde und ein kleiner Preis. Großen Zulauf gab es auch an den Mini-Tischen nebenan. „Manchmal spielen wir ein kleines Turnier, manchmal alle einfach durcheinander", sagt Voluflteer Norman über das Tischtennis-Spiel im Kleinformat, bei dem es gerade drunter und drüber geht. „Ein paar echte Talente waren schon dabei", sagt Norman, der im Trubel des Fun-Parks nie die Ruhe verliert. Einige Minuten Zeit zum Durchatmen bekommt er immer dann, wenn nebenan in der Porsche-Arena die Spiele der Deutschen laufen. Lange aber bleibt der Fun-Park nie leer. Das nächste Familienduell kommt bestimmt...                    'Jan Lüke